Samstag, 13. März 2010

Again what learned (1)

Späte Erkenntnis ist schmerzhaft. Vor allem, wenn sie erst im hohen Alter (also mit 29) durchschlägt. Heute bereits drei Mal.

1. Make-Up gehört ins Gesicht. Am besten immer. Zumindest aber, wenn man das Haus verlässt. Sonst kann es am Samstagmorgen um 10 Uhr passieren, dass man an der Lottoannahmestelle gefragt wird: "Darf ich mal ihren Ausweis sehen?" Nett, aber mal ehrlich: Wofür habe ich die letzten zehn Jahre geraucht und gesoffen?

2. Egal wie schlecht es geht: Symptome aller Art dürfen niemals, NIIIEMALS gegoogelt werden. Am Ende hat man immer Krebs. IMMER!

3. Fertigmahlzeiten, die für die Mikrowelle gemacht sind, wollen in die Mikrowelle. Wirklich nicht in den Ofen. Wer es trotzdem probiert, kann sich schon einmal geistig auf den Weg zur Mülltonne vorbereiten. Dort wollen die Speisereste schließlich zeitnah und publikumsunwirksam entsorgt werden. Wann es soweit ist, darüber informiert der zarte Duft von geschmolzenem Plastik. (Und ausgerechnet ich habe wenige Stunden zuvor ein Veto gegen den Gasherd ausgesprochen: "Wir haben einen Dreijährigen im Haus!" Offenbar bin das aber ich.)

Mittwoch, 10. März 2010

Lärmbelästigung

Darf man auch mit Unter-60 mit dem Besenstiel gegen die Nachbarn von oben in den Krieg ziehen? Mir egal - ich mach das jetzt. Jeden Augenblick. Egal, ob meine liebevoll gemalerte Decke davon Dellen bekommt. Gleich gehts los. Mir egal, ob die Frutten von oben dann im Flur nicht mehr Hallo zu mir sagen. Mir alles egal. Solange sie nur endlich aufhören, mehrstimmig schief und immerimmerimmer wiederholt "Mad World" zu singen. Inhaltlich haben die Deppen ja auch noch sooo recht!

Natürlich kann die Bande nicht wissen, dass ihr dilettantisches Gesinge da oben auf ein fadenscheiniges Nervenkostüm hier unten trifft. Dass ich momentan bereits die Stimme eines Mannes, den ich leider fast täglich sehen muss, als Lärmbelästigung empfinde. Auch ganz ohne Lärm und unabhängig davon, WAS er sagt. Wobei es Inhalt und Wortwahl durchaus noch unerträglicher machen können ("... oder so, nä?").

Die Mädels wissen nicht einmal, dass ihr Tage eigentlich schon gezählt waren, als sie zuletzt mit Blockflöten etwas gezaubert haben, das stark an Zwölftonmusik aus der Feder Bekloppter erinnerte. Und das nachts um eins an meinem Geburtstag. Direkt über meinem Bett. Genau da, wo sie neulich einen Blumentopf fallen ließen, erst eine Stunde lang die Scherben lautstark auf dem Parkett hin- und herschoben (manche nennen es wohl "Fegen"), um sie dann doch rasselnd vom Staubsauger einatmen zu lassen. Nachts um drei, falls sich jemand wundern sollte, warum ich das so detailfreudig mitgeschnitten habe. Ha. Jetzt lachen sie auch noch...

Bin ich einfach zu alt für WGs und von Studenten bevölkerte Häuser? Oder will ich eventuell an den kichernden Gören eine Etage weiter oben nur die Wut abreagieren, die sich eigentlich die Stiefelfrau (samt nach wie vor schweigendem Herzbube) ehrlich verdient hat? Wie dem auch sei: Ich muss handeln. Jetzt. Sie haben ein Saxophon gefunden. Warum mit dem Besenstiel nur gegen die Decke klopfen?